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Kindgerechte Suchmaschinen

Aktualisiert: 7. Sept. 2020

Frag Dr. Google! Zweifelsohne ist Google die weltweit meist genutzte Suchmaschine. Doch ist sie für Kinder geeignet?

Zwar gibt es eine Einstellung bei google.de, die sogenannte sichere Suchfunktion (Safe-Search), die von dem Nutzer selbst eingeschaltet werden kann, aber diese blendet lediglich pornografische Inhalte aus. Am sichersten sind in jedem Fall Suchmaschinen, die auf die speziellen Bedürfnisse von Kindern und deren Eltern gleichermaßen ausgerichtet sind.

Medienkompetenz

Das World Wide Web ist eine faszinierende Welt, denn es lässt sich einiges entdecken. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung wird es immer selbstverständlicher, über das Internet sämtliche Informationen zu beziehen. Doch nicht alle Informationen sind richtig und gut. Deswegen ist es für Kinder wichtig, Medien und deren Inhalte richtig zu verstehen und zu bewerten. Das ist für die Nutzung des Internets genauso bedeutsam wie für Medien wie das Fernsehen, das Radio, Zeitschriften und Zeitungen.

Es ist ratsam, dass Kinder lernen worauf sie beim Surfen im Internet besser achten und wie sie in verschiedenen Netzwerken kommunizieren. Zudem sollten sie schädliche Software, die sogenannte Malware wie Viren, Würmer, Trojaner und Spyware erkennen und wissen wie sie am besten damit umgehen. Gleichermaßen sollten die Kinder erfahren, was es bedeutet, wenn Cookies oder Werbung durch Adware platziert wird. Eine solche Medienkompetenz ist heute unverzichtbar.

Weiße Liste

Aber wie funktioniert eine Suchmaschine, die speziell für Kinder geeignet ist? Sie arbeitet mit einer Weißen Liste (Whitelist). Dies bedeutet, ungeeignete Inhalte werden gefiltert und somit nicht angezeigt. Es erscheinen folglich nur Seiten in den Suchergebnissen, die auf dieser Liste geführt sind. Die Weiße Liste ist sozusagen das Gegenteil der Schwarzen Liste (Blacklist). Auf der Schwarzen Liste stehen vor allem Inhalte wie Pornografie, Gewalt und Glücksspiele. Die Weiße Liste lässt solche Inhalte nicht zu und es gibt zusätzlich noch mehr Prüfkriterien.

Dazu zählen die Art sowie die Gestaltung der Inhalte, der Datenschutz, die Werbung oder die Verleitung zu Käufen. Allerdings werden die Inhalte von Suchmaschinen für Kinder nicht automatisch ausgesucht. Mitarbeiter überprüfen manuell, welche Inhalte zu sehen sind und aktualisieren das Angebot der Suchmaschinen für Kinder fortwährend.

Empfehlenswerte Suchmaschinen

Welche Suchmaschinen kann ich mein Kind bedenkenlos nutzen lassen? Loriberlin stellt die bekanntesten kostenlosen Suchmaschinen vor.

Blinde Kuh (6-14 Jahre)

Schon seit 1997 gibt es die Kindersuchmaschine blinde-kuh.de, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt wird. Deutschlandweit ist sie die älteste und größte Suchmaschine mit inzwischen 30 Tausend Internetseiten.

Die Seite wurde im Jahr 2006 sogar mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet, was eine besondere publizistische Qualität bedeutet. Die inhaltlichen Prüfkriterien dieser Suchmaschine sind besonders streng und sie wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben.

Insgesamt bietet die Webseite Informationen zu vielen unterschiedlichen Themen an und schlägt etliche Webseiten zur kindgerechten Recherche vor. Neben den Kategorien weltweite Nachrichten, Tipps, Podcasts, Vodcasts, Kinderzeitungen, Spiele oder Videos werden auf blinde-kuh.de zusätzlich einzigartige Bereiche angeboten.

So können über Mach mit! selbstgeschriebene Geschichten, Gedichte oder Berichte von Kindern zur Veröffentlichung eingereicht werden. Zudem erhalten Kinder Tipps rund um den Umgang mit dem Internet. Kinder können sich über Seitenstark oder über die Zufallsmaschine thematisch inspirieren lassen.

Frag Finn (6-12 Jahre)

Finn die sympathische kleine Raupe mit sechs Beinen, einer roten Mütze und blauen Haaren frisst sich durch das Internet, um für die Kinder tolle Internetseiten zu gesuchten Themen zu finden. Die Suchmaschine verfügt aktuell über 5 Tausend Webseiten, die alle von Medienpädagogen redaktionell geprüft wurden.


fragFINN.de ist zusätzlich als App für Smartphones und Tablets verfügbar. Das hat den großen Vorteil, dass Eltern mit dieser App die Nutzung aller anderen vorhandenen Apps sichern können. Somit können Kinder dann nur noch auf für sie geeignete Inhalte zugreifen.

Die Webseite ist sehr übersichtlich gestaltet und hält neben Nachrichten viele Tipps für die Kinder zu aktuellen Themen bereit. Innerhalb der Kategorien Surfen im Internet, Video, Spiele, Top 10, Quiz, FINNS Freunde und der fragFINN-Serie erhalten Kinder interessante Informationen. Über FINN Reporter können Kinder sogar eigene kleine Videoreportagen einreichen, die dann veröffentlicht werden.

Kinder erhalten über diese Suchmaschine nicht nur Informationen, sondern sie können darüber auch wertvolle Kompetenzen im Umgang mit den neuen Medien erwerben.

Daneben ist die Webseite barrierefrei gestaltet, so dass sie selbst von beeinträchtigten Menschen vollumfänglich genutzt werden kann. Zum Beispiel gibt es eine integrierte Vorlesefunktion für Kinder mit einer Sehschwäche oder für leseschwache Kinder. Auch bietet die von einem gemeinnützigen Verein betriebene Suchmaschine eine Option zur leichten Sprache an.


Helles Köpfchen (8-16 Jahre)

Gemessen an den Besucherzahlen ist die Suchmaschine helles-koepchen.de die größte deutsche Seite für Kinder. Seit 2004 gibt es die Webseite bereits im Netz und ist gefördert von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, von dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Das Angebot umfasst verschiedene Inhalte aus den Kategorien Gesellschaft und Politik, Geschichte und Kultur, Mensch und Natur, Kunst und Technik. Auch der Bereich Spiele und Spaß ist dort zu finden und bezieht sich unter anderem auf Bücher, Filme, Kochen, Online Spiele, Reisen, Events und Sport.

Neben genannten Themen hält helles-kopefchen.de weltweite Nachrichten, ein Lexikon und ein Länderlexikon bereit. Über die Kinderuni werden den Kindern spezielle Themen näher gebracht. Dies und alles rund um das Universum gibt der Suchmaschine ein Alleinstellungsmerkmal.

Darüber hinaus richtet sich die Webseite nicht nur an Kinder, sondern auch an Jugendliche mit bedeutsamen Themen wie Mobbing, Gewalt an Schulen, Essstörungen, der Gefahr von Drogen oder Aids und Lerntipps für die Schule.

Die Webseite wird von einem privaten Anbieter betrieben und ist daher auf eine Werbefinanzierung angewiesen. Angezeigte Werbung kann jedoch leicht ausgeschaltet werden.


Kindex (unter elterlicher Aufsicht)

kindex.de gibt es seit 1999 und war ursprünglich als Forum für Kinderthemen gedacht. Das heutige Angebot von 2 Tausend Webseiten bietet 34 Themengebiete aus den verschiedensten Bereichen sowohl für Kinder als auch für Jugendliche.

Ferner kommen Eltern, Pädagogen und Kinderbetreuer auf ihre Kosten. Die Webseite greift Inhalte aus den Bereichen Jugendarbeit, Pädagogik, Jugendrecht und aus vielen weiteren Themengebieten rund um die Themen Familie und Jugend auf.

Für Kinder dürfte es besonders interessant sein, dass der Betreiber von kindex.de ein Spieleentwickler ist. Mit der breiten Auswahl an Onlinespielen wie auch Offlinespielen hebt sich die Webseite von anderen Anbietern ab.

Darüber hinaus gibt es ein Lexikon für Kinder und Suchmaschinen jeweils für Babysitter und Tagesmütter, aber auch für Angebote und Gesuche zur Nachhilfe.

Was ist vor der Nutzung einer Suchmaschine zu beachten?

Bevor Kinder eine Suchmaschine benutzen, ist es sinnvoll, vorab gut zu überlegen. Zu welchem Thema möchte ich etwas suchen? Was genau weiß ich schon über das Thema und was möchte ich zusätzlich erfahren? Idealerweise werden Suchbegriffe notiert, die zu der Frage oder dem Thema passen, damit die Suchmaschine gezielt genutzt werden kann. Abschließend können die Antworten aufgeschrieben oder Texte und Bilder ausgedruckt werden.

Bild: Cute Mädchen playing with a Tablet Computer, Wix Ltd.

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